Vitamin D Tabletten D Buchstabe Wundermittel

Vitamin D soll vor Krebs schützen, das Abnehmen erleichtern und Grippe vorbeugen. Immer häufiger wird in der Öffentlichkeit und den Medien das „Sonnenvitamin“ als Wundermittel für jede Krankheit gesehen. Sogar bei normalen Blutwerten wird eine zusätzliche Einnahme des Vitamins empfohlen. Doch ist wirklich alles Gold was glänzt?

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Das Sonnenhormon

Egal ob im Fernsehen, der Zeitung, auf Facebook oder sogar beim Arzt –  Vitamin D scheint momentan überall zu sein und wird als wahres Wundermittel gefeiert. Dabei ist es eigentlich gar kein Vitamin, sondern die Vorstufe eines Hormons. Es reguliert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und stärkt die Muskeln. Wenn Sonne auf die Haut trifft, bilden Leber und Niere aktives Vitamin D. So entstehen 90 Prozent des körpereigenen Stoffs. Der Restbedarf wird über tierische Lebensmittel wie Fisch, Butter oder Sahne gedeckt. Wenn es fehlt, sinkt vor allem der Calciumspiegel und es kann zu Knochenerweichungen kommen.

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Schluss mit den Mythen

Vitamin D und Gewicht?

Bei den meisten Menschen führt ein gesteigerter Vitamin-D-Konsum nicht automatisch zu einem Gewichtsverlust – der Stoffwechseltyp ist hierbei entscheidend. Menschen mit langsamem Stoffwechsel haben einen erhöhten Calciumspiegel und daher kaum Bedarf an dem Vitamin. Eine verstärkte Einnahme der beiden Stoffe würde die Schilddrüsen- und Nebennierenaktivität weiter abschwächen und den Stoffwechsel zusätzlich verlangsamen. Der Kalorienverbrauch sinkt und es kommt schließlich zu einer Gewichtszunahme statt der gewünschten Abnahme.

Bei Menschen mit schnellem Stoffwechsel vermindert es die Überaktivität der Schilddrüsen- und Nebennierenhormone, die auf einen niedrigen Calciumspiegel zurückzuführen ist, und kann daher für einen Gewichtsverlust nützlich sein – allerdings trifft das auf die wenigsten Erwachsenen zu.

Vitamin D und Infektionen?

Oft wird behauptet, dass der saisonale Anstieg von Grippeinfektionen auf einen Mangel des Vitamins zurückzuführen ist. Das klingt zunächst nach einer logischen Behauptung, da die Vitaminproduktion aufgrund der Sonnenbestrahlung der Haut in den Wintermonaten geringer ist. Doch Studien belegen: Vitamin D hat eine antibakterielle und nicht, wie bisher angenommen, eine antivirale Wirkung und schützt daher überhaupt nicht vor grippalen Infektionen.

Vitamin D und andere Erkrankungen?

Bislang ist nicht nachgewiesen, ob die Einnahme von des Vitamins bei Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, oder Depressionen wirkt. Es bleibt auch die Frage, ob ein Mangel nicht eher die Folge vieler Erkrankungen als deren Ursache ist. Depressive Menschen etwa ziehen sich oft zurück, wodurch ihr Körper zu wenig Sonne bekommt – die Depression könnte dann zu einem Mangel führen und nicht der Mangel zu einer Depression.

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Vitamin D – wer braucht wie viel?

„Das Vitamin-D-Problem ist ein echtes Dilemma. Ich glaube Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel könnten […] das nächstgrößte Gesundheitsdesaster sein“ (Dr. Rick Malter).

Sie sehen: Ein mehr dieses Vitamins führt nicht automatisch zu mehr Gesundheit. In den vergangenen Jahren wurde die empfohlene Tagesdosis dennoch regelmäßig erhöht. Doch eine chronische Überdosierung kann schwerwiegende Folgen haben: Durch die erhöhte Zufuhr des Vitamins kann sich Calcium in Blutgefäßen und in den Nieren ablagern – Nierenerkrankungen sind dann vorprogrammiert. Um nun beurteilen zu können, wie viel davon zusätzlich überhaupt benötigt wird, muss jeder Mensch einzeln betrachtet werden.

Haarmineralanalysen können dabei sehr hilfreich sein: Sie geben Hinweise auf den Stoffwechseltyp, dessen Kenntnis wie beschrieben bessere Empfehlungen in Bezug auf den Bedarf des Vitamins und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zulässt.

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Fazit

Eine Vitamin-D-Therapie kann für Menschen mit schnellem Stoffwechsel hilfreich sein, da diese einen niedrigen Calciumspiegel aufweisen und dadurch einen gesteigerten Bedarf an des Vitamins haben. Für die große Mehrheit der erwachsenen Bevölkerung, welche einen langsamen Stoffwechsel aufweisen, gilt dies jedoch nicht. Das Vitamin bewirkt daher nicht nur keine Wunder – zu viel davon kann auch Risiken bergen, wie z.B. eine Beeinträchtigung der Nebennierendrüsenaktivität.