Östradiol (am 3. Zyklustag)
Östradiol ist das wirksamste Östrogen der Familie der Östrogenhormone und zugleich das wichtigste weibliche Fruchtbarkeitshormon. Es beeinflusst die Reifung der Follikel und wirkt hauptsächlich als Wachstumshormon für die Geschlechtsorgane der Frauen. Die Menge des Östradiols hängt von der Phase des Menstruationszyklus ab. Wenn die Eierstöcke gut funktionieren, sind die Östradiolspiegel am dritten Tag des Menstruationszyklus am niedrigsten (Basis-Wert). Die Hormon-Messung des Östradiols an Tag 3 ist kein eigenständiger Marker für die Eizellreserve (Eizellqualität und -quantität), sondern dient lediglich der Interpretation des gemessenen FSH-Spiegels. Liegen sowohl Östradiol als auch FSH im Normbereich, deutet dies auf eine normale Eizellreserve und ein normales altersbedingtes Fruchtbarkeitspotenzial.
Da Östradiol FSH unterdrücken kann, beeinträchtigen dauerhaft erhöhte Spiegel die Follikelentwicklung und damit den Eisprung, es kommt häufiger zu Zyklen ohne Eisprung. Ein erhöhter Östradiolspiegel an Tag 3 kann zudem, wenn er in Kombination mit einem erhöhten oder auch normalen FSH-Wert auftritt, ein Zeichen dafür sein, dass die Eizellreserve abnimmt und damit die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft.
FSH (am 3. Zyklustag)
FSH (=Follikelstimulierendes Hormon) ist ein Hormon, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit der Fruchtbarkeit assoziiert ist. Bei Frauen ist es für das Wachstum und die Reifung der Follikel verantwortlich, die Östrogene und Progesteron produzieren, um einen normalen Menstruationszyklus aufrechtzuerhalten. Werte im Normbereich weisen -in Verbindung mit einem normalen Östradiolspiegel an 3. Tag- auf eine normale Eizellreserve (Eizellqualität und -quantität) und ein normales altersbedingtes Fruchtbarkeitspotential hin.
LH (beim Eisprung)
LH (= Luteinizing Hormone) ist ein Hormon, das von der Hypophyse produziert wird und wichtig für die Steuerung der Sexualfunktion bei der Frau ist. Der LH-Spiegel ist abhängig vom Alter, schwankt allerdings auch mit der Zyklusphase der prämenopausalen Frau. Ein hoher Östradiolspiegel in der ersten Zyklusphase bewirkt einen rapiden Anstieg des LH-Spiegels. Dies wiederum löst innerhalb von ein bis zwei Tagen die Freisetzung einer reifen Eizelle aus dem Eierstock aus (Eisprung). Ein normaler LH-Spiegel, 12 bis 16 Tage vor Beginn der nächsten Periode, signalisiert eine normale Funktion der Eierstöcke.
TSH (beim Eisprung)
TSH (=Thyroid Stimulating Hormone) ist ein Hormon, das von der Hypophyse im Gehirn produziert wird und die Produktion der Schilddrüsenhormone steuert. Schilddrüsenhormone sind entscheidend für die Regulierung des Stoffwechsels, der Energieproduktion und spielen daher auch eine große Rolle bei der Fruchtbarkeit und Schwangerschaft der Frau. Normale TSH-Werte deuten im Allgemeinen auf eine normal funktionierende Schilddrüse hin, die die Fähigkeit einer Frau, schwanger zu werden, nicht beeinträchtigt. Erniedrigte TSH-Spiegel können sowohl bei einer Unterfunktion- als auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse auftreten. Beide Erkrankungen, sind durch abnormale Konzentrationen der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) gekennzeichnet und haben einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Betroffene werden seltener schwanger oder erleiden gehäuft Fehlgeburten.
Östradiol (7 Tage nach dem Eisprung)
In der zweiten Zyklushälfte (Lutealphase) wird Östradiol von dem Gelbkörper produziert, aus dem die Eizelle freigesetzt wurde. In Kombination mit Progesteron bewirkt das Östradiol den Aufbau der Gebärmutterscheimhaut. Ein normaler Östradiolspiegel während der Lutealphase deutet auf eine ausreichende Östradiolsekretion hin. Die Gebärmutter wird daher ausreichend auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet und der Menstruationszyklus normal reguliert, wenn eine Befruchtung nicht stattfindet. Da Östradiol die Hormone FSH und LH reguliert, kann ein dauerhaft erhöhter Östradiol-Wert die Follikelentwicklung oder den Eisprung beeinträchtigen und damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft vermindern.
Progesteron (7 Tage nach dem Eisprung)
Progesteron ist ein weibliches Sexualhormon, das kurz nach dem Eisprung durch den Gelbkörper produziert wird. Das Hormon ist an der Aufrechterhaltung normaler Menstruationszyklen und den Erhalt der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten Wochen, beteiligt. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Im Zyklus der Frau erreicht die Konzentration des Progesterons mehrere Tage nach dem Eisprung, rund 7 Tage vor der Blutung ihren Höhepunkt. Durch eine unzureichende Progesteronproduktion in der Lutealphase wird nicht genügend Schleimhaut aufgebaut, was eine Einnistung einer befruchteten Eizelle schwierig macht und im Extremfall das Risiko einer Fehlgeburt erhöht. Niedrige Konnzentrationen können auf Fettleibigkeit, Schilddrüsenerkrankungen oder Stress zurückzuführen sein. Aber auch Zyklusstörungen (z.B. Gelbkörperinsuffizienz oder nichtstattfindende Eisprünge), eine beeinträchtigte Funktion der Eierstöcke, ein polyzystisches Ovarialsyndrom (auch durch erhöhtes Testosteron gekennzeichnet) oder eine (vorzeitge) Menopause können erniedrigte Werte verursachen.
Progesteron-Östradiol-Verhältnis
Das hormonelle Gleichgewicht zwischen Östradiol und Progesteron spielt eine große Rolle für die Fruchtbarkeit der Frau und den Erhalt eines normalen Menstruationszyklus. Die Berechnung des Progesteron-Östradiol-Verhältnisses sollte daher auch immer ein wesentlicher Bestandteil bei der Bewertung weiblicher Hormone sein. Ein Verhältnis innerhalb des Referenzbereichs ist ein Indiz für ein hormonelles Gleichgewicht zwischen den beiden Hormonen und liefert daher kein Anhalt für Probleme, die mit der Befruchtung, der Einnistung der Eizelle oder mit einer frühen Schwangerschaft in Verbindung stehen. Ein niedriges Verhältnis tritt auf, wenn zu wenig Progesteron vorliegt, um den Auswirkungen des Östrogens entgegen zu wirken. Diese Konstellation, auch „Östrogendominanz“ genannt, kann Symptome wie starke Menstruationsblutungen oder unregelmäßige Menstruationszyklen verursachen.
Testo (7 Tage nach dem Eisprung)
Testo ist das wichtigste Sexualhormon im Mann, wird aber auch in den Eierstöcken und der Nebennierenrinde der Frau produziert. Das Hormon wirkt vielen Auswirkungen der Hormone Cortisol und Östradiol entgegen. Es beeinflusst die Stimmung und Libido und ist am Muskelwachstum und der Kollagenproduktion (Knochengesundheit) beteiligt. Ein Anstieg des Testosteronspiegels erhöht den Sexualtrieb und hat eine allgemeine maskulinisierende Wirkung bei Frauen (verstärkter Haarwuchs, tieferwerdende Stimme, Umbau der Körperproportionen). Bereits leicht erhöhte Werte können schon den Eisprung und den Menstruationszyklus stören, was zu Fruchtbarkeitsproblemen führt und die Chance auf eine Schwangerschaft verringert.
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