HIV
HIV (humanes Immunschwächevirus) ist ein Virus, das durch ungeschützten Anal- oder Vaginalsex übertragen werden kann. HIV schwächt das Immunsystem, indem es wichtige Zellen zerstört, die Krankheiten und Infektionen bekämpfen. Je nach Stadium der Erkrankung äußert sich HIV in unterschiedlichen Symptomen. Die meisten Menschen mit akuter Infektion erleben eine kurze grippeähnliche Erkrankung. Nach dem Verschwinden der ersten Symptome kommt es oft zu einer langen, stillen Periode der HIV-Infektion, bevor die Krankheit zu AIDS (erworbenes Immunschwäche-Syndrom) fortschreitet. HIV ist nicht heilbar, doch eine Früherkennung ermöglicht die Behandlung mit Medikamenten, die eine Vermehrung von HIV im Köper stoppen können.
Hepatitis C Virus
Hepatitis C ist eine Leberinfektion, die durch das Hepatitis C Virus (HCV) verursacht wird. HCV wird häufiger durch Nadeln oder Blutkontakt übertragen und nur selten durch Geschlechtsverkehr verbreitet. Die Infektion verläuft in der Regel ohne Symptome. Mögliche Symptome sind Müdigkeit, Übelkeit, Muskelschmerzen oder Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen). Nur bei etwa 20% der Menschen, die sich mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert haben, gelingt es dem Immunsystem, das Virus aus dem Blut zu entfernen, während es bei etwa 80% zu einer chronischen Hepatitis C kommt. Chronische Hepatitis C ist eine schwere Krankheit, die zu langfristigen Gesundheitsproblemen bis hin zum Tod führen kann.
Herpes Simplex Virus Typ 2
Herpes Simplex Virus Typ 2 (HSV-2) ist ein Virus, das für Genitalherpes verantwortlich ist. Genitalherpes äußert sich typischerweise durch juckende und brennende Bläschen mit eitrigen, verkrusteten Belägen im Genitalbereich. Rund 20% der Bevölkerung tragen das Herpes-Virus HSV-2 in sich, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Eine Infektion mit HSV-2 ist lebenslang. Nach Abklingen der Symptome wandern sie in die Nervenzellen und ruhen dort, bis sie wieder reaktiviert werden. Zwischen den einzelnen Ausbrüchen können Wochen, Monate oder sogar Jahre liegen. Auslöser für einen neuerlichen Ausbruch ist meist ein geschwächtes Immunsystem. Obwohl Genitalherpes nicht heilbar ist, können schwere Phasen durch eine Behandlung verhindert werden.
Syphilis
Syphilis wird hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. Dabei gelangt das Bakterium Treponema pallidum über die Schleimhaut oder über kleine Hautrisse in den Körper. Das erste Anzeichen einer Infektion ist typischerweise eine kleine, schmerzlose Wunde (genannt Schanker) am Penis, an der Scheide oder um den Anus herum. Treponema pallidum gelangt schließlich in die Blutbahn und verursacht Ausschläge am ganzen Körper und grippeähnliche Symptome. Ohne Behandlung kann Syphilis in die symptomfreie Latenzphase übergehen und Herz, Gehirn und Nervensystem schädigen. Da Schäden durch eine Syphilisinfektion im Spätstadium oft irreversibel sind, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig.
Chlamydien
Eine Chlamydien-Infektion wird durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht. Chlamydien-Infektionen gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Bei Frauen verläuft eine Infektionen mit Chlamydia trachomatis in etwa acht von zehn Fällen, bei Männern in fünf von zehn Fällen ohne Symptome. Dadurch kann sie leicht unentdeckt bleiben. Unbehandelte Chlamydien-Infektionen gelten als häufigste Ursache für eine erworbene Unfruchtbarkeit, da die Infektion zu einer Verklebung der Eileiter führen kann.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper (medizinisch: Gonorrhoe) ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht wird. Tripper wird durch sexuellen Kontakt übertragen und verläuft bei Frauen meist ohne Symptome. Tripper kann Infektionen in den Genitalien, im Rektum und im Rachen verursachen. Beschwerden wie Ausfluss und Brennen beim Wasserlassen deuten auf die Infektion hin. Ohne Behandlung dringen die Erreger in tiefere Gewebeschichten ein, wo sie chronische Entzündungen verursachen können. Für Frauen kann dies weitreichende Komplikationen haben: Eine Entzündung der Eileiter und der Eierstöcke kann zu Verklebungen und damit zu einer Unfruchtbarkeit führen. Eine unbehandelte Tripper-Infektion kann das Risiko für eine HIV-Infektion erhöhen.
Trichomoniasis
Trichomoniasis wird durch eine Infektion mit dem Parasiten Trichomonas vaginalis verursacht. Trichomoniasis wird durch sexuellen Kontakt übertragen. Frauen, die infiziert sind, entwickeln häufiger Symptome als Männer. Zu den Symptomen gehören in der Regel ein übelriechender Ausfluss, Juckreiz im Genitalbereich und Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr. Komplikationen sind selten, obwohl Trichomoniasis in der Schwangerschaft mit einer Frühgeburt und niedrigem Geburtsgewicht verbunden sein kann. Unbehandelte Trichomoniasis kann das Risiko für eine HIV-Infektion erhöhen.
HPV
HPV wird durch das humane Papillomavirus verursacht. HPV ist die weltweit am häufigsten diagnostizierte sexuell übertragbare Krankheit. HPV wird durch intimen Hautkontakt übertragen. Genitale HP-Viren lassen sich in Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen unterscheiden. Niedrigrisiko-HPV können Warzen im Genitalbereich entstehen lassen. Diese sind dann zwar oft unangenehm, aber harmlos. Hochrisiko-HPV setzen sich häufig in den Schleimhautzellen am Muttermund fest, im Übergangsbereich zwischen Scheide und Gebärmutterhals. Hier können sie zu Gewebeveränderungen führen, aus denen sich über die Jahre ein bösartiger Tumor entwickeln kann. Das passiert jedoch selten. Bei zwölf Hochrisiko-Typen gilt es als sicher, dass sie das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöhen. Die wichtigsten sind HPV 16 und 18.
Mykoplasma
Mykoplasmen sind Bakterienzellen, die zu den kleinsten lebenden Organismen gehören. Es gibt zahlreiche Arten von Mykoplasmen. Bei zwei Arten wurde eine Verbindung zu Geschlechtskrankheiten festgestellt: Mycoplasma hominis und Mycoplasma genitalium. Es gibt einige Hinweise darauf, dass Mycoplasma hominis direkt mit einer entzündlichen Erkrankung des Beckens zusammenhängen kann. Es kann auch zu einer ektopischen Schwangerschaft führen. Mycoplasma genitalium ist ein Bakterium, das in den Harnwegen vorkommt und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Bauchbeschwerden und brennende Schmerzen in den Genitalien verursachen kann. Wenn Symptome auftreten, sind sie unspezifisch und werden leicht mit Chlamydien- und Gonorrhoe-Infektionen verwechselt. Die Daten zu Infektionen bei Frauen sind noch begrenzt und inkonsistent, deuten aber darauf hin, dass Mycoplasma genitalium ohne Behandlung zu Unfruchtbarkeit führen kann.
Ureaplasma
Ureaplasmen sind Bakterienzellen, die zu den kleinsten lebenden Organismen gehören. Es gibt zahlreiche Arten von Ureaplasmen. Bei zwei Arten wurde eine Verbindung zu Geschlechtskrankheiten festgestellt: Ureaplasma urealyticum und Ureaplasma palvum. Ureaplasma urealyticum ist ein Bakterium, das den Urogenitaltrakt infiziert. Wenn Symptome auftreten, werden sie leicht mit Chlamydien- und Gonorrhoe-Infektionen verwechselt. Die Besiedlung des unteren Genitaltraktes durch Ureaplasma urealyticum wurde als Ursache der Unfruchtbarkeit festgestellt und ist auch mit negativen Schwangerschaftsergebnissen verbunden. Ureaplasma parvum scheint bei Frauen keine Symptome zu verursachen. Die Rolle dieses Bakteriums im weiblichen Urogenitaltrakt wird noch erforscht.
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